Seltene Erden: Reserven, Förderung, Import und Preise

Reserven und Förderung

Die Weltproduktion lag im Jahr 2021 bei 280.000 Tonnen [1]. Nach der statistischen Reichweite müsste bei den vorhandenen Reserven der weltweite Bedarf für die nächsten 430 Jahre gesichert sein. 

Auch im Jahr 2021 war die Volksrepublik China mit 168.000 Tonnen bei weitem der größte Produzent und hält insbesondere bei den schweren SEE eine Monopolstellung [1].  Die starke Abhängigkeit  hat sich im Jahr 2011 gezeigt, als China den Export seltener Erden drosselte. Infolge dieser Entscheidung schnellten die Rohstoffpreise für SEE kurzzeitig um ein vielfaches nach oben [2].
Der umgekehrte Effekt der stark sinkenden Preise hatte zur FOlge, dass die Mountainpass-Mine in Kalifornien, das größte Bergbauvorkommen der USA bei der SEE-Produktion im Jahr 2015, seine Produktion bis auf weiteres einstellen musste [4]. Um die Abhängigkeit von China zu reduzieren, ist die weltweite Exploration nach neuen Lagerstätten bereits seit 2000 stark angestiegen [5].

Preise

Die Preise für seltene Erden, wie die für andere Rohstoffe auch, sind von vielen Faktoren abhängig. Doch seltene Erden werden zusammen mit weiteren Elementen gefördert und lassen sich nur mit hohem Aufwand voneinander trennen. Man nennt das Vergesellschaftung. Abhängig von der gewonnenen Zusammensetzung des gewonnenen Rohstoffs kann der Preis stark schwanken. In der Tabelle unten sind einige Preise für SEO (Seltene-Erden-Oxide) angegeben, die den unterschiedlichen Bedarf der einzelnen Elemente und ihre Verfügbarkeit widerspiegeln.

Die Tabelle zeigt die Preise und Preisentwicklungen im Vergleich zum Vorjahr einiger seltener Erden. Die Preise schwanken und unterscheiden sich untereinander.
Bildquelle: eigene Darstellung nach Daten von [3,6]

Woher bezieht Deutschland seine seltenen Erden?

Deutschland hat nur eine SEE-Lagerstätte, deren Abbau sich jedoch wirtschaftlich nicht lohnt. Seltene Erden werden aber dringend benötigt und eine langfristige Versorgungssicherheit muss für den Ausbau der grünen Energien und den Umstieg auf die Elektromobilität gewährleistet sein. Im Jahr 2020 importierte Deutschland etwa 6.400 Tonnen an SEE-Verbindungen [6].

Quellen

[1] U.S. Geological Survey (2022): MINERAL COMMODITY SUMMARIES 2022, URL: https://pubs.usgs.gov/periodicals/mcs2022/mcs2022.pdf, letzter Zugriff: 10.06.2022.

[2] BGR Rohstoffsteckbrief Seltene Erden 2014, URL: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Downloads/rohstoffsteckbrief_se.pdf;jsessionid=A71BEDB8D5BB25D3D18A8CF07947807F.2_cid284?__blob=publicationFile&v=6, letzter Zugriff am 18.06.2018.

[3] BGR – Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2017): Deutschland – Rohstoffsituation 2016. Hannover, 190S. Tabelle 4: Durchschnittspreise für ausgewählte Rohstoffspezifikationen 2015 – 2016.

[4] Nachrichtenseite mining.com, URL: http://www.mining.com/molycorp-shuts-down-mountain-pass-rare-earth-plant/, letzter Zugriff am 18.06.2018.

[5] Van Gosen, B.S., Verplanck, P.L., Long, K.R., Gambogi, Joseph, and Seal, R.R., II (2014): The rare-earth elements—Vital to modern technologies and lifestyles: U.S. Geological Survey Fact Sheet 2014–3078, 4 p., URL: https://dx.doi.org/10.3133/fs20143078.,  letzter Zugriff am 18.06.2018.

[6] BGR (2022): BGR Energiestudie 2021 - Daten und Entwicklungen der deutschen und globalen Energieversorgung, Hannover, 175S. URL: https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Downloads/energiestudie_2021.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Letzte Änderung
29.06.2022