Von langsamen und schnellen Veränderungen unter unseren Füßen
Unsere Gesteine sind stetig Kräften ausgesetzt, die sie verändern. Diese Veränderung dauert nur oft viel länger als wir es uns vorstellen können oder wir Menschen auf dem Planeten Erde leben. Unterschieden werden zwei zentrale Prozesse, die sich dadurch unterscheiden, wo sie stattfinden: unter oder über der Erdoberfläche.
Bei Versenkung steigt der Druck und die Temperatur so weit an, das es zu Mineralumwandlungen kommt: Metamorphose. Bis ein Gestein schmilzt und zu Magma wird, ist hingegen ein weiter Weg, entscheidend ist hier die weitere Verringerung des Druckes. Es können jedoch auch Magmen durch Aufsteigen aus dem flüssigen äußeren Erdmantel in die Erdkruste gelangen.
Typische Gesteine, die durch die endogenen Prozesse entstehen, nennt man Magmatite und Metamorphite. Vertreter sind Granit und Gneis, das häufig im Erzgebirge anzutreffen ist. Beide Gesteine werden insbesondere als Baurohstoffe genutzt.
An der Erdoberfläche verwittern Gesteine chemisch und physikalisch (exogene Prozesse). Mit der Verwitterung durch Wasser, Sonne, Temperaturschwankungen, dem Sauerstoff der Luft und Eis werden ehemals massive Gesteine in kleine Bestandteile zerlegt und gelöst. Durch Abtragung (Bergsturz, Schuttlawinen, Flüsse ...) können diese über weite Strecken in Ablagerungsräume wie Täler, Seen oder das Meer) transportiert werden. Die Mächtigkeit dieser Ablagerungen kann mehrere Kilometer betragen und zur Versenkung der Sedimente führen. Dabei werden sie zunehmend kompakter und verfestigen sich wieder.
Gesteine die durch diese Prozesse entstehen nennt man Sedimentgesteine. Dazu zählen beispielsweise Ton, Sand und Kies.
Sonderformen, die nicht durch Abtragung, sondern aus Pflanzen- und Tieresten entstehen sind fossile Rohstoffe wie Braunkohle.
Alle Prozesse finden dabei gleichzeitig statt - die Umgebung in der sich das Gestein befindet, bestimmt was aus ihm wird. Bei der Erklärung des Kreislaufes kann also an allen Stellen begonnen werden. So ein stetiges Vergehen und Neuentstehen von Gesteinen - nur kann bereits ein einzelner Prozess kaum Menschengenerationen ausgedrückt werden. Der schnellste Prozess ist der Vulkanausbruch, bei in wenigen Tagen ein neues Gestein entsteht: der Basalt. Kommt es allerdings nicht zu einem Vulkanausbruch und die Magma kühlt ganz allmählich aus, entsteht ein anderes: Granit.
Die Antwort auf die Frage, ob unsere Gebirge eher schrumpfen - durch exogene Prozesse - oder wachsen - durch endogene Prozesse, kann nur für jedes Gebirge einzeln beantwortet werden. Es ist immer die Frage, welche Kräfte - exo- oder endogen am jeweiligen Ort stärker wirken. Bei den Alpen halten sie sich die Waage und im Himalaya gewinnen (derzeit) die endogenen Prozesse. Was das wohl bedeutet?
Bildquelle Titelbild: Hannes Grobe/AWI (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kreislauf-gestein-senkenberg_hg.jpg), „Kreislauf-gestein-senkenberg hg“, Bildausschnitt, https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode