Rohstoffe in Sachsen - Eine Uebersicht

Sachsen_Relief
Sachsen ist ein rohstoffreiches Land

Sachsen ist ein rohstoffreiches Land. Schon im Mittelalter war es für seine sagenhaften Silberschätze bekannt. Die Gründung vieler Städte im Erzgebirge geht auf diese ungewöhnlich reichen Erzvorkommen zurück. Das Bundesland weist eine sehr abwechlungsreiche Geologie auf, die sich auch in der Vielfalt der Lagerstätten wiederspiegelt.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten spielte der Abbau von Zinn-, Wolfram-, Nickel- und Uranerzen sowie von Fluss- und Schwerspat in Sachsen eine wichtige Rolle. Vor allem das Erzgebirge war ein wichtiges Bergbaugebiet.

Seit vielen Jahrhunderten werden in Sachsen nichtmetallische Rohstoffe, wie zum Beispiel Festgesteine, Sand, Kies, Lehm und Kohle gewonnen. Während der Bergbau auf Steinkohle im Jahr 1978 eingestellt worden ist, wird Braunkohle bis heute abgebaut.
 

Welche Rohstoffe können in Sachsen gewonnen werden?

Die in Sachsen gewonnenen Rohstoffe lassen sich in fünf Gruppen unterscheiden, die auf der geologischen Karte unten dargestellt sind:

  • Festgesteine wie Granit, Gneis oder Porphyr werden als Baustoff eingesetzt. Als Schotter und Split werden sie als Beton- und Asphalt-Zuschlag verwendet und im Straßenbau, für Brücken, Gebäude und Eisenbahntrassen eingesetzt. Ausgewählte Festgesteine eignen sich als Werkstein für Mauerwerk, Stufen, Pflaster, Fassadenplatten oder für Skulpturen. In Sachsen sind das Sandsteine, verschiedene Granite, Schiefer und Porphyrtuff.

  • Sande und Kiese werden für die Herstellung von Baustoffen wie Beton, Mörtel und Kalksandstein, für den Straßen- und Gleisbau, in der Glasindustrie sowie als Filter für die Wasseraufbereigung und z.B. als Spielsand verwendet.

  • Lehme bilden den Grundstoff für Ziegel. Ton wird in der keramischen Industrie, zum Beispiel zur Herstellung von Fliesen, Sanitärkeramik, Isolatoren für Starkstromleitungen und Filter für die Abgasreinigung bei Fahrzeugen, als Füllstoff für Dünger und als Dichtungston im Deponiebau verwendet. Kaolin ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Papier und Porzellan.

  • Braunkohle macht einen bedeutenden Teil der Energieerzeugung Sachsens aus, sowohl für die Strom- als auch für die Wäremerzeugung. Erdwärme gewinnt immer mehr an Bedeutung.

  • Erze sind als Metallrohstoffe unverzichtbar. Elemente wie Lithium, Nickel, Indium und die seltenen Erden werden für Hochtechnologien wie die Elektromobilität (wiederaufladbare Batterien) und die Energieerzeugung mit Windkraft (Permanentmagnete) benötigt. Flussspat wird zur Herstellung von Antihaft-Pfannen und Outdoor-Funktionskleidung benötigt und Schwerspat bei tiefen Bohrungen eingesetzt.

Auf der geologischen Karte des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) sind die wichtigsten Rohstoffvorkommen Sachsens dargestellt, unterteilt in die fünf  Rohstoffgruppen. Die Erze und Spate sind bis auf wenige Ausnahmen wirtschaftlich nicht oder nicht mehr gewinnbar.

Quellen

[1] Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (2011). Sachsens Bodenschätze. Dresden, Online. Abgerufen von https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/12017 [10.09.2018].

Bildquelle Titelbild: Physische Positionskarte Sachsen, Deutschland, Oktober 2009, Grundkarte TUBS, Relief Alexrk2, URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Saxony_relief_location_map.jpg

Letzte Änderung
05.01.2021