Seltene Erden - gibt es sie auch in Deutschland?

Seltene Erden in Sachsen
Bei Storkwitz im Landkreis Nordsachsen befindet -bzw. nach Definition befand- sich die einzige bekannte Lagerstätte in Mitteleuropa. Im Jahr 2017 wurde die Lagerstätte als unwirtschaftlich erklärt [2]. Schon zu DDR Zeiten wurde der Karbonatit-Körper, der sich unter dem Dorf befindet, bei der Suche nach Uranlagerstätten entdeckt, aber nie angefahren [1]. Im Jahr 2012 wurden hier von der Firma Ceritech AG neue Bohrungen niedergebracht, allerdings mit sehr ernüchternden Ergebnissen. Zwar ergab die sogenannte JORC-Ressourcenberechnung, dass in der Lagerstätte Storkwitz immerhin etwa 20.100 Tonnen Seltenerdenoxide und 4000 Tonnen Niob liegen [1,4].
Aber die Gehalte an Seltenen Erden (0,48% SEE2O3) sind selbst bei anhaltend hohen Rohstoffpreisen zu gering für einen wirtschaftlichen Abbau und die Aufbereitung ist zu teuer. 2015 wurden deshalb die Explorations- und Abbaurechte an das Sächsische Oberbergamt zurückgegeben [2].
 

Mehrere SE (Seltene Erden) - Vorkommen in Sachsen. Das bekannteste Vorkommen von Storkwitz im Landkreis Nordsachsen wurde von der Firma Ceritech AG erkundet und sorgte kurzzeitig für bundesweites Aufsehen und versetzte Sachsen in Bergbaustimmung. Aufgrund zu geringer Gehalte wurden die Explorations- und Abbaurechte im Jahr 2015 an das Sächsische Oberbergamt zurückgegeben.

 

Quelle:

LfULG (2011): Seltene Erden - Vitamine der Industrie ! - 7 S.; Freiberg, p.4.

 

 
Seltene Erden in Tonen Bayerns
Die sogenannten Ionenadsorptionstone werden für die Gewinnung von Seltenen Erden hauptsächlich in China abgebaut. Seltene Erden binden sich aufgrund ihres geochemischen Verhaltens leicht an Tonminerale. Deshalb ist dieser Lagerstättentyp auch in vielen anderen geologisch ähnlichen Regionen möglich, in denen Tone genetisch oder räumlich im Zusammenhang mit SEE-führenden Gesteinen stehen. Im Zuge eines Erkundungsprogrammes auf Seltene Erden wurden deshalb Tonlagerstätten in Bayern auf ihr Potential für SEE untersucht. Allerdings ergab die Untersuchung im Vergleich zur Zusammensetzung in der ´´normalen´´ Erdkruste nur leicht erhöhte Gehalte. Somit konnte in dieser Studie kein Nachweis für eine wirtschaftlich interessante Anreicherung in bayerischen Tonlagerstätten erbracht werden [4].
Quellen
[1] Neukirchen, F., Ries, G. (2014): Die Welt der Rohstoffe – Lagerstätten, Förderung und wirtschaftliche Aspekte. Springer Verlag, Berlin – Heidelberg
[2] Leipziger Volkszeitung vom 31.01.2017, Vorkommen bei Storkwitz wirtschaftlich unattraktiv, Ditmar Wohlgemuth , URL: http://www.lvz.de/Region/Delitzsch/Vorkommen-bei-Storkwitz-wirtschaftlich-unattraktiv
[3] USGS (englisch), Mineral ressources, online spatial data, URL: https://mrdata.usgs.gov/mineral-resources/ree.html, letzter Zugriff am 28.05.2018.
[4] Linhardt, E., Gebhardt, A. (2014): Selten-Erd-Elemente in bayerischen Tongesteinen - Erkundungsprogramm Selten-Erd-Elemente, Bayerisches Landesamt für Umwelt, 11 Seiten, 1 Abbildungen, 2 Tabellen, Augsburg, URL: https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/Publikationen/2014/Tongesteinen.pdf, letzter Zugriff am 28.05.2018.
Letzte Änderung
15.10.2018