Seltene Erden: Gesellschaftliche Aspekte
Deutschland ist wie jedes andere hochtechnologisierte Land abhängig von der Versorgung mit Seltenen Erden. Aus diesem Grund sind die Seltenen Erden auch auf der Liste der ´´kritischen´´ oder ´´strategischen´´ Rohstoffe der EU zu finden [1]. Dieser Markt wird von der Volksrepublik China dominiert. Unter dem Druck der Welthandelsorganisation hat China die Ausfuhrschranken ab 2015 wieder abgebaut. Doch im Jahr 2011 katapultierte die Ankündigung Chinas, den Export seltener Erden mit Quoten zu begrenzen, die Preise in die Höhe [2,4,5]. Doch dieses Monopol verliert zunehmend an Bedeutung. Weltweit werden verstärkt neue Lagerstätten gesucht, durch vielversprechende neue Ansätze in der Forschung entstehen neue Verfahren zum Recycling. Auch wird an der Reduzierung oder Substitution seltener Erden durch andere Rohstoffe wie beispielsweise in Windkrafträdern [9, 10] geforscht.
Seltene Erden sind für die Nutzung der ´´grünen Technologien´´ und alltäglich gewordene Geräte wie Smartphones unentbehrlich. Aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit wird dabei allerdings oft verdrängt, dass die Förderung mitunter erhebliche Umweltprobleme verursacht [2]. So sind viele SEE-Lagerstätten mit Thorium oder Uran belastet. Der bei der Aufbereitung anfallende radioaktive Sondermüll wird in vielen Ländern mit geringen Umweltvorschriften nicht sorgsam gelagert, eine Aufbereitungsanlage in Malaysia ist Studien zufolge in Betrieb, ohne dass ein schlüssiges Abfallkonzept existiert. Hier werden SEE-Konzentrate aus der Mine Mount Weld (Lynas Corporation) in Australien aufbereitet [7].
Malaysia hat noch immer mit den Spätfolgen einer wesentlich kleineren Aufbereitungsanlage in Bukit Merah (Asia rare earth) zu kämpfen, die von 1979 – 1992 von der japanischen Firma Mitsubishi betrieben wurde. Von der Öffentlichkeit weitgehend vergessen, ist seitdem als Folge die Krebsrate in der betroffenen Region deutlich erhöht, jedoch erfolgen wohl bis heute Sanierungsarbeiten [3, 6].
Bis zu einem nachhaltigen und umweltverträglichen Bergbau durch strengere Umweltauflagen ist es in vielen Ländern (z.B. China, oder Malaysia) noch ein langer Weg.
Neuartige Ansätze wie zum Beispiel die Gewinnung von Seltenen Erden aus Abfallstoffen bei der Phosphatdüngerherstellung tragen ebenfalls dazu bei, die Versorgung mit diesen dringend benötigten Rohstoffen zu gewährleisten [8].
Ein weiterer Schritt ist die Substitution und der verringerte Einsatz von kritischen Rohstoffen. So werden bisher in Windkraftanlagen die seltenen Erden Neodym und Dysprosium benötigt. Auf diese Elemente könnte man aber den Herstellern zufolge schon jetzt verzichten oder diese stark reduzieren [9, 10].