Braunkohle: Beschreibung und Eigenschaften

Eimer gefüllt mit Braunkohle
Braunkohle ist nicht gleich Holzkohle
Kohle ist ein Überbegriff für feste Materialien, die hauptsächlich aus dem Element Kohlenstoff bestehen. Aus dem Ausgangsmaterial Holz kann der Mensch Holzkohle innerhalb von wenigen Tagen selbst herstellen. Wenn ein ganzer Urwald unter Luftabschluss gerät und ein großer Druck darauf lastet, dann kann daraus Braun- oder Steinkohle entstehen. Das wird als Inkohlung bezeichnet und dauert mehrere Millionen Jahre. Aufgrund des langen Zeitraumes ihrer Entstehung zählen Braun- und Steinkohle zu den sogenannten fossilen Rohstoffen.
Unterscheidung von verschiedenen Kohlen
Namensgebend für die Braunkohle ist ihre Farbe, während Steinkohle durch den höheren Kohlenstoffanteil schwarz ist. Die bräunlich bis schwärzlichen Gesteine bestehen aus umgewandelten Pflanzenresten. Kohlen sind im Gegensatz zu anderen Gesteinen nicht aus Mineralen aufgebaut, sondern aus kleinsten organischen Bestandteilen, die man Mazerale nennt. Der Anteil an Kohlenstoff bestimmt die Kohleart. Während der Fachmann bis zu zehn Kohlen unterscheidet, können drei Hauptarten benannt werden: Braunkohle, Steinkohle und Anthrazit. Braunkohle besteht zu 65 – 75 Prozent aus Kohlenstoff. Den höchsten Anteil an Kohlenstoff hat Anthrazit mit über 90 Prozent [4]. Es gibt noch weitere Merkmale, an denen man die unterschiedlichen Kohlen unterscheiden kann. Dazu zählt auch der Wasseranteil. Braunkohle hat einen wesentlich höheren Anteil an Wasser als Steinkohle. Weitere Bestandteile der Braunkohle sind bis zu zwei Prozent Stickstoff und bis zu drei Prozent Schwefel.
Übersicht zur Zusammensetzung
Entgegen des viel gebrauchten Wortes "Kohle" werden viele Arten nach Eigenschaften wie Wassergehalt oder flüchtigen Bestandteilen unterschieden. Das ist wiederum für die weitere Verwendung wichtig. Die Abbildung zeigt ein Klassifikationsschema für die drei Hauptgruppen.
Braunkohle ist noch nicht vollständig umgewandeltes Material
Braunkohle ist ein weiches, erdig bis faseriges, bräunlich gefärbtes Gestein, das sich aus Torf bildet, aber weniger als 75% Wassergehalt besitzt.  Die Bestandteile in Braunkohle sind noch nicht vollständig umgewandelt. Deshalb erkennt man im Gestein oft noch Reste von Pflanzen, zum Beispiel Blätter, Holzreste oder holzige Früchte, die sich aufgrund der Spaltbarkeit des Gesteins oft freilegen lassen.
Wird Braunkohle höheren Druck-Temperatur-Bedingungen ausgesetzt, kann daraus Steinkohle, Anthrazit oder sogar Erdgas entstehen.
Quellen:
[1] Neukirchen, F., Ries, G. (2014). Die Welt der Rohstoffe – Lagerstätten, Förderung und wirtschaftliche Aspekte. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag.
[2] Vinx, R. (2010). Gesteinsbestimmung im Gelände. 3. Aufl. Berlin: Springer Spektrum.
[3] Succow, M. & Joosten, H. (2001). Landschaftsökologische Moorkunde. Stuttgart: Schweizerart´sche Verlagsbuchhandlung.
[4] Franck, H. (1979). Kohleveredlung: Chemie und Technologie. Berlin: Springer.
 
Bildquelle Titelbild: Braunkohle, Bild von Bicanski auf PIXNIO, URL: https://pixnio.com/de/sonstiges/eimer-braunkohle-steinkohle-kohle-fossil-kraftstoff/
Letzte Änderung
25.05.2022