Sind seltene Erden wirklich selten?
Eigentlich ist der Begriff Seltene Erden Elemente (SEE) gleich zweimal irreführend. Es handelt sich nicht um "Erden", sondern um Metalle, die noch dazu in der Natur relativ häufig sind.
Cer, das häufigste SEE ist in der Erdkruste mit größerer Konzentration vorhanden als Kupfer und die seltensten SEE, Lutetium und Thullium, sind immerhin noch 100-mal häufiger als Gold [1].
Es gibt allerdings nur wenige Minerale, die verwertbare Konzentrationen von Seltenen Erden enthalten und Lagerstätten, in denen diese Minerale wirtschaftlich abgebaut werden können, sind tatsächlich selten. Denn SEE-Lagerstätten haben eine relativ niedrige Konzentration (10 – 100 ppm), was es schwierig macht, sie ökonomisch zu nutzen [3].
Schwere SEE sind seltener, immerhin machen bei vielen Lagerstätten schwere SEE weniger als 1% der SEE aus, und deshalb teurer. Sie stammen hauptsächlich aus China [2].
Bild: ThiloBecker / Pixabay, 2018, CC0,
[1] Neukirchen, F., Ries, G. (2014): Die Welt der Rohstoffe – Lagerstätten, Förderung und wirtschaftliche Aspekte. Springer Verlag, Berlin, – Heidelberg.
[2] BGR – Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2017): Deutschland – Rohstoffsituation 2016. Hannover, 190S.
[3] Yang, X. Et al (2013): China's ion-adsorption rare earth resources, mining consequences and preservation, URL: http://tmrcorp.com/_resources/pdf/China_Ionic_Clay_Pollution.pdf, letzter Zugriff: 17.05.2018.